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Referat ARDF-Funksport

RSGB ARDF-Festival in Shropshire vom 23.-25. Mai 2009

von Anke Ebert und Didi Barth

Ende Mai machten sich neun unerschrockene Wettkämpfer aus Deutschland auf den Weg, um an den englischen Meisterschaften in der Nähe von Ludlow in Shropshire teilzunehmen. Die Anreise erfolgte teils mit Wohnwagen, teils mit Flieger und Mietwagen und einige waren sogar schon ein paar Tage vorher da, um die Gegend zu erkunden.

Am Samstagmorgen ging es los zum ersten Wettkampfort, Brown Clee Hill bei Cleobury North, nördlich von Ludlow. Wir wurden empfangen von David Williams, seinem Helfer Bob Titterington und einem blauen Teppich aus Bluebells, die Teile der Wiesen und den Waldboden bedeckten. Das Wetter war bis auf eine leichte Bewölkung richtig schön und sonnig. Gleich neben unserem Treffpunkt ging es steil bergauf in den Wald. Das konnte ja heiter werden.

Nach kurzer Begrüßung und erfolgreicher Registrierung aller Teilnehmer marschierten wir ab zum Start. Dieser befand sich erfreulicherweise in der Nähe der höchsten Erhebungen des Geländes - für 2m ein unschätzbarer Vorteil!

Nach dem Ablegen der Peiler machten wir es uns im Gras bequem und warteten auf unseren Aufruf zum Vorstart. Sylke startete zuerst und als sie ihre Karte bekam, wurden erste Beschwerden über das Gelände laut. Leider erfuhren wir keine Details darüber, was ihr nicht passte und waren umso mehr gespannt auf unseren Start.

Die Startgasse führte zuerst noch etwas bergan und der Wind wurde in Richtung Gipfel richtig heftig, so dass die (Maßband-)Peiler teilweise die Elemente anlegten - so war das Peilen besonders interessant. Nach dem nächsten Hügel war den meisten klar, dass man den schönen geteerten Weg verlassen musste. Das Gelände entpuppte sich trotz der Höhenlage im Gipfelbereich des Hügels als sehr sumpfig und moorig. Überall waren Wasserlöcher, Gräben und Bäche, zwischen denen die Schafe und ihre Lämmer munter grasten. Wir versuchten, halbwegs trockenen Fußes unseren Peilungen zu folgen, was relativ schwierig war. Nach dem ersten Sender in einer kleinen Baumgruppe in relativ offenem Gelände ging es in den (etwas trockeneren) Wald, dann weiter über grasbedeckte Hügel und wieder in den Wald. Alles in allem ein sehr "interessantes" Gelände, das wenig mit dem von uns sonst gewohnten gemeinsam hatte. Trotz aller Widrigkeiten kamen wir ganz gut zurecht und schlugen uns wacker, wie man den Ergebnissen entnehmen kann.

Nachdem wir diese ausgiebig diskutiert hatten, ging es wieder zurück in unsere Unterkünfte und das "deutsche Team" verabredete sich zum Abendessen in Ludlow. Dort trafen wir uns in einem netten, urigen Lokal und ließen uns das wohlverdiente Essen und Guinness schmecken.

Am nächsten Morgen war das Wetter noch schöner: ein nahezu wolkenloser Himmel versprach einen sonnigen und warmen Tag. Diesmal trafen wir uns am gemeinsamen Veranstaltungsort mit den Orientierungsläufern ein Stückchen weiter auf der Straße vom Vortag. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl am Orientierungslauf war die Beschilderung zum Startplatz sehr gut und dieser nicht zu verfehlen. Wir marschierten eine ziemlich weite Strecke zum Start, der diesmal am gegenüberliegenden Ende des Geländes lag. Dort angekommen mussten wir im Wald etwas länger warten, da es technische Probleme mit einem Sender gab. Glücklicherweise konnten diese gelöst werden und David improvisierte auf seine unnachahmliche Art den Startsignalgeber mit seiner Stimme.

Auch auf 80m lagen wieder Sender im relativ offenen, sumpfigen Gelände, so dass kein Fuß trockenblieb. Ein englischer Teilnehmer versank sogar bis zur Hüfte im Wasser. Erinnerungen an Alexanders Reisfeld-Exkursion im letzten Jahr bei der WM in Korea wurden wach. Das Gelände war gut ausgenutzt worden und die besten Laufzeiten lagen knapp unter einer Stunde. Es gab wieder Erfolge für unser Team zu verzeichnen. Teilweise mussten wir uns aber auch recht knapp unseren Gastgebern geschlagen geben.

Im Anschlusss an den Lauf stärkten wir uns bei der ausgezeichneten Verpflegungs-Küche der Orientierungsläufer mit vegetarischem Chili, Nudeln, Kaffee oder Tee und Kuchen und dann folgte die Siegerehrung für die ersten beiden Tage, da bereits einige Teilnehmer abreisen wollten. Der RSGB-Präsident persönlich hatte es sich nicht nehmen lassen, den Siegern die Urkunden und Preise zu überreichen.

Für das gemeinsame Abendessen hatte David Plätze in der "Ego Bar" in Ludlow reserviert, einem schicken, kleinen Restaurant mit ausgezeichneten italienischen und lokalen Speisen. Wir nutzten die Zeit, um mit unseren Gastgebern zu fachsimpeln und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Für Montag war die Wettervorhersage nicht ganz so rosig: für den Nachmittag war Regen angesagt. Morgens war es zwar noch schön sonnig, aber am Horizont wurde es schon etwas trüb. Wir machten uns auf den Weg nach Wales. Schließlich sollten dies die ersten ARDF-Wettkämpfe auf walisischem Gebiet werden! Schon aus der Ferne war der Austragungsort, Corndon Hill, als hoher, kahler Bergrücken zu sehen, der das umliegende Land überragte. Das Foxoring versprach, interessant zu werden: zum einen sollten keine Dauersender zum Einsatz kommen. Sie senden nur jeweils die ersten (bzw. benachbarte Sender die zweiten) 30 Sekunden jeder Minute. Zum anderen gab es keine sichtbaren Zangen, sondern Sender und SI-Station waren direkt auf dem Boden platziert. Wir starteten mit einem drei-Minuten-Vorstart: in der ersten Startzone wurde der SI-Chip kontrolliert, dann durften wir uns die leere Karte ohne Posten eine Minute lang anschauen und dann nach einer weiteren Warteminute den Start stempeln und unsere Karte aufnehmen.

Das Gelände war komplett offen mit einzelnen Bäumen, Baumgruppen und Felsen bzw. Steinhaufen sowie vielen Drahtzäunen. Eine ausgezeichnete OL-Karte erleichterte das Orientieren ungemein. Es waren neben uns sehr viele Orientierungsläufer kreuz und quer zu den unterschiedlichen Posten unterwegs. Davon durfte man sich also nicht durcheinander bringen lassen. Die größeren Wege verliefen leider allzu oft nicht in der passenden Richtung. So lief man über Schaf-Trampelpfade teilweise ziemlich steil hoch und wieder runter. Das Ziel war dann gemeinsam mit den Orientierungsläufern.

Anschließend wurde noch über Signalstärken und Reichweiten der Sender und Empfindlichkeit der Empfänger gefachsimpelt. Für uns Deutsche waren die Sender gut hörbar, englischen Läufer beklagten sich über die teilweise sehr schwachen Signale. Auch die vom Vortag bereits bekannte, gute Verpflegungsstation der Orientierungsläufer war wieder vor Ort, so dass wir bestens versorgt waren.

Nach der Preisverleihung machten sich die ersten bereits wieder zügig auf den Weg zum Flughafen. Andere wollten noch ein paar Tage bleiben und eine Tour durch die typisch englische Bilderbuchlandschaft mit grünen Hügeln, kleinen Städtchen, mittelalterlichen Häusern und Schlössern unternehmen.

Erst auf der Rückfahrt nach Ludlow kam der erwartete Regen. Die Organisatoren hatten den Wettergott offensichtlich gütig gestimmt.

Das ARDF-Festival war aus unserer Sicht ein voller Erfolg und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Wir waren das erste Mal dabei und kommen bestimmt bei nächster Gelegenheit wieder!

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