Foxoring-DM 2008 in Haltern und Bottrop
von Kai Pastor, DG0YT
OL-Technik: Beim Stempeln Blick bereits in Ablaufrichtung (Foto: DG1YTS)
Pünktlich zur Deutschen Meisterschaft im Foxoring am 11. und 12. Oktober zeigte sich der Herbst sehr freundlich. Die Sonne mühte sich zwar, den hartnäckigen Nebel beiseite zu schieben. Dafür zeigte sich der Wald in bunten Farben. Die recht milden Temperaturen waren ideal zum Laufen.
Am Samstag hatte das 2-m-Band seine Premiere bei einem nationalen Foxoring-Wettbewerb. Das Peilen der UKW-Sender bereitete kaum Probleme. Im Wald westlich von Haltern mussten die Sportler bis zu 19 versteckte Sender anhand der Orientierungslaufkarte anlaufen und im Nahfeld durch Anpeilen finden. Gute Kondition scheint beim Foxoroing unerlässlich. Die ideale Streckenlänge lag je nach Altersklasse zwischen 4,5 und 8,8 km. Nur zwei Läuferinnen kamen mit weniger als 60 Minuten aus.
Für den 80-m-Wettbewerb am Sonntag hatten die Veranstalter ein ganz besonderes Gelände ausgesucht. Neun Sender lagen auf einer teilweise rekultivierten Bottroper Bergwerkshalde. Die steile Halde war nicht nur physisch eine Herausforderung. Ein Geflecht von zahllosen ringförmigen Wegen erforderte auch eine sorgfältige Orientierung, um einerseits eine hinsichtlich Streckenlänge und Höhenunterschieden sinnvolle Suchreihenfolge zu bilden und andererseits in das Sendegebiet des gewünschten Peilsenders zu finden. Die Gesamtstrecke betrug 5,9 bis 9,9 km. An diesem Tag konnte nur Vize-Weltmeister Alexander Hergert knapp unter 70 Minuten bleiben.
Am Nachmittag standen dann zwei Siegerehrungen an. Zunächst gingen Medaillen und Pokale an die Gesamtsieger des Foxorings. Die Pokale waren Holzskulpturen in der Form eines Funkturms, ein Symbol für den ausrichtenden VFDB. Anschließend wurden die Peilmeister des Jahres 2008 gekürt, d.h. die Sportler, welche in drei Ranglistenläufen, Deutscher Meisterschaft und Foxoring-DM die meisten Punkte sammeln konnten.
Blick auf den künstlichen Berg in Bottrop
Die Veranstalter, ein großes und erprobtes Team um Charly, DL3YDJ, haben hervorragende Wettkämpfe geboten. Sie hatten nicht nur die Sende- und Zeitnahme-Technik perfekt im Griff, sondern auch die Orientierungslaufkarten selbst aufgenommen. Nach dem Wettkämpfen standen Kaffee und Kuchen zur Stärkung bereit.
Die offene Kader- und Mannschaftsbesprechung am Samstagabend war leider nicht so gut besucht, wie man es sich im Kontext eines nationalen Wettbewerbs erhoffen würde. Den Trainern war die Freude über die sechs Medaillen bei der WM in Korea anzumerken. Aber auch die weiteren Ergebnisse - Kai Buchhold nannte einige Top-Ten-Platzierungen - waren sehr gut. Unterhaltsam war der Bericht über die Unterkunft. Ein Teil der Zimmer war im so genannten "Korean Style" eingerichtet: Außer dünnen Matratzen gab es kein Mobiliar. Die tschechischen ARDF-Fans hatten deshalb während der WM schon zu einer "humanitären Aktion" für ihr Nationalteam aufgerufen.