16. IARU-Region-1-ARDF-Meisterschaft
Bydgoszcz, Polen
11.-16. September 2007
Ergebnisse
Bericht
Samstag
Weitere Medaille für M60-Team
Das M60-Team konnte auch auf dem 2-m-Band eine Medaille holen. Dieter Barg, Dieter Schwider und Manfred Platzek belegten gemeinsam den 3. Platz in der Mannschaftswertung. Das M21-Team hingegen verfehlte die Medaillenränge nur um wenige Sekunden.
Hervorragend: Michael Gutmann (6. Platz M21), M60-Team (3. Platz)
Die Gelände war wie am Donnerstag sehr flach. Dafür waren die Strecken etwas länger als bei anderen Wettbewerben.
Äußerst unfreundlich zeigte sich das Wetter am Samstag. Regenschauer, starker Wind und Sturmböen machten den Wettkämpfern im Wald zwar wenig aus. Am Ziel, das offen am Waldrand lag, konnte das schützende Mannschaftszelt jedoch nur mit Mühe aufgebaut und stabilisiert werden. Immer wieder riss der Wind die Heringe aus dem Sandboden.
Noch größer waren allerdings die Probleme des Veranstalters, die Auswertung durchzuführen. Nicht nur das keine Zwischenergebnisse verfügbar waren. Auch nach dem Wettkampf konnten die Ergebnisse erst mit großer Verzögerung durch Neuauslesen aller Kontrollchips vorgenommen werden. Letztlich schob sich auch die Siegerehrung bis 21 Uhr hinaus.
Freitag
UNESCO-Weltkulturerbe Torun
Am freien Tag zwischen den Wettbewerben bot der Veranstalter einen Ausflug nach Torun an. Das Städtchen hat den zweiten Weltkrieg ohne Zerstörungen überstanden und zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt ist geprägt von zahlreichen Ziegelsteinbauten, vor allem Kirchen, ehemalige Lagerhäuser und Wohnhäuser der Toruner Kaufleute. Größter Sohn der Stadt ist Nikolaus Kopernikus, der das heliozentrische Weltbild wissenschaftlich belegte. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie in einer Stadt, in der wie im ganzen Land die katholischen Kirche und Pabst Johannes Paul II. sehr präsent sind.
Torun zwischen Kirche und Kopernikus
Am Freitagabend fand noch die Sitzung der ARDF-Arbeitsgruppe der IARU-Region 1 statt. Neben Vorabinformationen und Abstimmungen zu den nächsten Meisterschaftsterminen (2008 WM in Korea, 2009 Region-1-Meisterschaft in Bulgarien, 2010 WM in Kroatien) stand vor allem die Abstimmung zu den von der Unterarbeitsgruppe Regeln erarbeiteten neuen Regeln auf dem Programm. Diese Regeln sehen Wettkämpfe mit 10 Sender, verteilt auf zwei Frequenzen eines Bandes, vor. Anders als in vergangenen Jahren lag diesmal zwar vorab ein detaillierte schriftlicher Antrag vor. Jedoch hatte sich die Unterarbeitsgruppe dazu hinreißen lassen, unmittelbar vor der Sitzung einen modifizierten Vorschlag vorzustellen, dessen genauer Wortlaut wiederum nicht vorlag. Bei der Abstimmung kurz vor Mitternacht stimmten schließlich nur acht von 16 Verbände mit Ja, womit der Vorschlag (vorerst?) abgelehnt ist.
In getrennten Abstimmungen wurde beschlossen, die Festlegung der auszulassenden Füchse innerhalb festgelegter Schranken dem Bahnleger zu überlassen sowie zusätzlich die Klassen M70 und D60 einzuführen. (Nebenbei, in der D50 waren dieses Jahr kaum mehr als 10 Damen am Start, die Mannschaftsbronzemedaille konnte nicht vergeben werden.) Ob die Kategorien bereits 2008 in Korea zum Einsatz kommen, liegt beim Veranstalter. Im Hinblick auf leistungsgerechte Bahnen sind Wettkämpfe mit nunmehr 11 Kategorien nur noch möglich, wenn für verschiedene Kategorien unterschiedliche Bänder benutzt werden.
Donnerstag
Manfred Platzek und M60-Team gewinnen Silbermedaillen
Manfred Platzek in Hochform. Mit rund 41 Minuten Laufzeit belegt der Thüringer den zweiten Platz in der M60-Kategorie. Gemeinsam mit Dieter Barg und Dieter Schwider erringt das M60-Team außerdem eine Silbermedaille in der Mannschaftswertung.
Manfred Platzek...
... Sibermedaillengewinner
Begonnen hat der Wettkampf mit einstündiger Verspätung. Während der Zielschiedrichter am Start auf den Weitertransport zum Ziel wartete, saßen die übrigen Jury-Mitglieder – die extra früher aufgestanden waren – am Ziel fest. Ansonsten ging der Wettkampf ohne Schwierigkeiten über die Bühne.
Mittwoch
Meisterschaft feierlich eröffnet
Die DARC-Mannschaft
Am Mittwochvormittag fand das "Training" am Stadtrand von Bydgoszcz statt. Ein solches Training dient den Meisterschaftsteilnehmern dazu, sich mit den vom Veranstalter verwendeten Sendern, Antennen und Postenmarkierungen vertraut zu machen. Sendeleistung, Höhe und Aufbau der Antenne bestimmen nicht nur die Signalstärke, sondern auch die Genauigkeit der Peilung im Nahfeld der Sender. Hier in Polen waren die Antennen der 80-m-Sender nur fünf bis sechs Meter lang, bei einem Sender war sogar ein Stück des Antennendrahts zurückgefaltet. Zur Zeitnahme kommt wie 2003 das SPORTident-ähnliche polnische Kontrollsystem zum Einsatz. Eines der Geräte begann während des Trainings, zu piepsen und gleichzeitig Rot und Grün zu blinken. Bei näherem Hinsehen zeigte sich gar, dass ein Deckel auf der Rückseite fehlte und so die Platine mit Mikroprozessor und „Mäuseklavier“ offen lag. Hoffentlich sind diese Probleme bei den Wettbewerben abgestellt.
80-m-Sender, Radials vergraben
Zeitnahmegerät
Am Nachmittag trafen sich die Teilnehmer zur Eröffnungszeremonie auf dem Alten Markt im Zentrum von Bydgoszcz. Eine Militärkapelle, die beim Einmarsch auf den Platz voranging, durfte nach den ersten Begrüßungsworten der Offiziellen noch eine ganze Reihe von Stücken zum Besten geben, bevor schließlich eine Folklore-Tanzgruppe das Programm abschloss.
Eröffnungszeremonie in Bydgoszcz
Am Abend begannen die eher spröden Sitzungen, welche die Sportgroßveranstaltung begleiten. Die ARDF-Arbeitsgruppe traf sich zunächst, um Programm und Jury der Meisterschaft zu bestätigen - der heikle Punkt "neue Regeln" wurde verschoben. Daran schloss sich nahtlos die Jury- und Team-Leader-Sitzung an. Dort können die Mannschaftsleiter Fragen zu Ablauf und Technik stellen. Erfahrungsgemäß gibt es genügend Merkwürdigkeiten, um solche Termine in die Länge zu ziehen. Nur schiebt sich damit die Besprechung der Mannschaft, in der ihnen die Informationen vom Team Leader weitergegeben werden, auf 22.00 Uhr. Da ist an zeitiges Zubettgehen nicht zu denken.
Die Startliste ist seit 22.30 Uhr bekannt. Das startzeitverkürzende "Parallelstartsystem" wird am Donnerstag nicht zur Anwendung kommen. Die stärkste Kategorie zählt 43 Teilnehmer. Die Kategorien D35, D50, M50 und M60 starten im 2-m-Band, während die übrigen Klassen auf dem 80-m-Band aktiv sind.
Der Veranstalter möchte die Wettbewerbe live im Internet übertragen. Damit begründet er, dass die Wettkämpfer nach dem Zieleinlauf ohne langen Aufenthalt ins Hotel zurückkehren sollen. Üblich ist das nicht – gewöhnlich feuert sich die Mannschaft im Ziel gegenseitig an.
Das Team aus Moldawien konnte wegen Visa-Problemen nicht anreisen.
Dienstag
DARC-Team in Bydgoszcz angekommen
Am Dienstag-Abend gegen 17.30 Uhr ist die deutsche ARDF-Mannschaft wohlbehalten im polnischen Bydgoszcz angekommen. Der Bus, mit dem diesmal alle Team-Mitglieder anreisten, war schon nachts um 3.30 Uhr im fränkischen Uehlfeld losgefahren. Weitere Wettkämpfer, die sich z.B. im Grillenburg/Sachsen auf die Meisterschaften vorbereitet hatten, stiegen unterwegs zu.
Während der Fahrt präsentierte Polen vor allem flache Landschaften.
Michael Gutmann, M21-Starter und Aktivensprecher, verteilte bei einem kleinen Quiz Souvenire seiner Wahlheimat Mannheim. Mannheim ist deutsche Partnerstadt von Bydgoszcz. Die Präsente sollen beim abschließenden HAM-Fest am Samstag an die ausländischen Freunde verteilt werden.
Das Hotel Brda ist mitten in der Großstadt gelegen und hinterlässt einen guten Eindruck. Am Mittwoch stehen Probetraining sowie die feierliche Eröffnung auf dem Alten Markt in Bydgoszcz an.
Zur 16. IARU-Region-1-Meisterschaft im Amateurfunkpeilen, einer erweiterten Europameisterschaft, treffen sich 320 Wettkämpfer aus 23 Ländern vom 11. bis 16. September 2007 in Bydgoszcz, Polen. Für den Deutschen Amateur-Radio Club e.V. gehen 21 Wettkämpfer an den Start. Ihre Medaillenchancen sehen die Deutschen vor allem in der Team-Wertung.
Jaroslaw Krassowizkij
Bernhard Gartner
Bernhard Gartner, DF7SF, aus dem Distrikt Württemberg (P) ist zum ersten Mal in der DARC-Mannschaft. Er startet in der Kategorie M50. Auch Jaroslaw Krassowizkij, SWL, (Distrikt Westfalen-Nord) ist zum ersten Mal im "großen" Team. Allerdings konnte er bereits bei der Jugend-EM 2007 mit der Jungen-Mannschaft eine Bronze-Medaille erringen.
Bulletin 3 (PDF, 318 KB) |
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