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Deutscher Amateur-Radio Club e.V. (DARC)

Referat ARDF-Funksport

ARDF-Referat im Schneetreiben

Bericht von der Mitarbeiter- und Referententagung 2006

von Michael Link, DK7EO
(mit geringfügigen Korrekturen von DL5NBZ und DG0YT)

Frau Holle ist zuverlässig. Pünktlich zur alljährlichen ARDF-Referatstagung schaufelt sie Massen der weißen Pracht vom Himmel ins nordhessische Oberaula. Dass die Tagung 2006 erst Mitte März stattfand, schien sie dabei nicht zu irritieren.

Irritierend ist schon eher die Situation des Peilsportes insgesamt. So war zwar der Medaillensegen in den vergangenen Jahren stets ein Aushängeschild des DARC, doch Thomas Pfeiffer, DK5DF, konstatierte in seinem Vortrag: „Seit 1994 nimmt die Zahl der aktiven Peilsportler immer mehr ab. Auch die Zahl der Neueinsteiger geht zurück.“ Dazu passte, was einige Disktriktspeilreferenten berichteten. Mit dem Distriktsvorsitzenden läuft die Zusammenarbeit zwar bis auf eine Ausnahme gut, aber in vielen Ortsverbänden ist Amateurfunkpeilen völlig unbekannt. Daran ist die Struktur des DARC nicht unschuldig. Der OVV als „Vorturner“ erreicht nur wenige Mitglieder, hat kaum Hilfe. Schwierige Aussichten für die Basisarbeit also. Thomas Pfeiffer: „Bisher sind Neueinsteiger im Amateurfunkpeilen hauptsächlich Funkamateure. Wenn der DARC sich nicht nur als Funkverein begreifen würde, sondern auch als Sportverein, dann brächte das viele Vorteile.“ Als Sportverein hat man's nämlich leichter, gefördert zu werden. Und sei auch attraktiver für Leute, die sich zunächst nicht für Technik interessieren. Thomas Pfeiffer erläuterte, wie sich seine Peilsportgruppe den Weg in den Sportverband ebnete. Das scheint heutzutage zumindest etwas leichter zu sein als früher.

Irritationen scheint es auch bei einigen Peilsportlern gegeben zu haben. Denn in den internationale Peilwettbewerbe gab es 2005 nur wenige Medaillen. Als Ursache dafür machte der Trainerrat aus, dass sich einige Sportler anscheinend darauf beschränkten, in der Qualifikation einen dritten Platz zu reichen, um sich in einer Alterskategorie zu qualifizieren. So reicht zuweilen auch eine Leistung, die international zu keinen Medaillenhoffnungen Anlass gibt. Das soll nun anders werden: Die Drittplazierten der 7 Kategorien jenseits der Jugend konkurrieren um drei bis fünf Vakant-Plätze. Damit die Trainer ein besseres Bild von den Läufern bekommen, werden für bestimmte Trainingslager Bonuspunkte für die Qualifikation vergeben. Weitere Beschlüsse: Das Referat stimmte dafür, Foxoring auch weiterhin für die Deutschen Peilmeisterschaften mitzuwerten. Allerdings soll der Wettbewerb spätestens bis zum zweiten Oktoberwochenende stattfinden, um die Saison nicht zu sehr in die Länge zu ziehen. Die Startgelder für größere Wettbewerbe bleiben auf maximal 10 Euro für Mitglieder beschränkt.

Weil Erfahrung so unendlich wichtig ist, soll auch diesmal wieder eine Jugendmannschaft zu den Europäischen Meisterschaften geschickt werden. Kinder, die Lust aufs Peilen haben, sollten sich daher fürs Pfingsttrainingslager in Bastheim melden. Die Mannschaft wird Jörg Buchhold, DL6NBD, betreuen.

Richtig gute Werbung betrieben engagierte Veranstalter von Amateurfunkpeilwettbewerben im vergangenen Jahr gleich mehrmals, wie Kai Pastor, DGØYT, erzählte: Ein Fernsehteam des NDR berichtete von einem Ranglistenlauf, und viele andere TV-Produktionen waren auch in anderen „Dritten“ zu sehen. Auf dem HAM-RADIO-Stand des Referats interessieren sich auffallend viele Besucher für die Peiltechnik.

Das ist auch bei den Referatsmitarbeitern nicht anders: Am Sonntag gab es noch vier Technik-Vorträge: Karl-Heinz Schade, DL7VDB, könnte vielleicht daran „schuld“ sein, dass Peilwettbewerbe für Zuschauer bald spannender werden: Er führte eine noch nicht ganz fertige Anlage vor. Sie soll so funktionieren: Aus den Chipkarten-Lesers an den Peilsendern werden Daten und Zeiten eintreffender Läufer „hamlike“ als Datenpakete zum Ziel gefunkt, dort automatisch ins Auswerteprogramm geladen und angezeigt. In einem zweiten technischen Vortrag rechnete Karl-Heinz Schade vor, wie die Signalkette vom Fuchsjagdsender bis zum Empfänger auf 80 m funktioniert und korrigierte weit verbreitete Irrtümer. Wichtigste Erkenntnis: Es lohnt sich, etwas Aufwand zu betreiben, um die meist kurzen Sendeantennen anzupassen, denn damit lässt sich die Strahlungsleistung entscheidend steigern. Das lohnt sich: Während ein unangepasster Sender vielleicht „gerade mal hörbar“ ist, kann er im angepassten Zustand sogar gut peilbar sein. Rainer Flößer, DL5NBZ, stellte einen Prototyp eines Kreuzdipols für das 2-m-Band vor. Vorteil der Konstruktion: Sehr gleichmäßige Rundumstrahlung. Thomas Pfeiffer, DK5DF, zeigte eine Erweiterung für die beliebten China-Peilsender. Damit kann man die preisgünstigen Sender mit einer Vorlaufsteuerung ausstatten.

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Tagungsteilnehmer