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Deutsche Meisterschaft im Foxoring

30./31. Oktober 2004, Wetter (Ruhr)


Foxoring im Ruhrgebiet - Spaß und sportliche Herausforderung


(Foto: DL1AQ)

Peilveranstaltungen werden im Distrikt Ruhrgebiet groß geschrieben und mit viel Engagement von kompetenten Organisatoren durchgeführt. Dies trifft ebenso für die etwas andere Variante des Amateurfunkpeilens, das Foxoring zu. Peilsportler wie OL-Sportler erlebten am letzten Oktober-Wochenende eine gelungene Foxoring-Meisterschaft, die auch manche Überaschung bot.

Anspruchsvoll in bergiges Gelände gelegte Bahnen (wer hat nur das Gerücht vom flachen Ruhrgebiet aufgebracht?) forderten die Kondition und führten in der Kategorie M21, bei 20 zu suchenden Sendern am ersten Tag und bei 17 Sendern am zweiten Tag zu Siegerzeiten von jeweils knapp 65 Minuten. (Ergebnisse)

Für beide Läufe standen zwei getrennte Gelände mit OL-Karten unterschiedlicher Qualität zur Verfügung. War die Karte für den zweiten Lauf gerade mal ein Jahr alt und bis auf Kleinigkeiten sehr aktuell, so war diejenige für den ersten Lauf immerhin 15 Jahre alt, stimmte in vielen Bewuchsinterpretationen überhaupt nicht mehr, und auch am Wegenetz gab es zwischenzeitliche Veränderungen. Als Grundlage für den Foxoringlauf war sie dennoch ausreichend. Für einen reinen OL jedoch hätten die Veranstalter sich wohl den Zorn der Sportler aufgeladen ;-) Wir hatten jedoch unseren Spaß in dem teilweise sehr gut belaufbaren aber immer wieder steilen Gelände.


Dieter, DF7XU (Foto: DL1AQ)

Für die Bahnen zeichneten Matthias, DF1AAA, am ersten Tag und Uli, DL8YBR, am zweiten Tag verantwortlich. Beide Bahnen waren jeweils in einen Ausschnitt der Karte gelegt und dieser in den Maßstab 1:10.000 vergrößert. Dieser Ausschnitt füllte dann jeweils eine A4-Seite vollständig. Für die Postenstandorte wurden die Ausschnitte in der Fläche dann voll ausgenutzt. Das war insofern eine gute Idee, da auf diese Weise die (je Karte) zur Verfügung stehende Fläche komplett genutzt werden konnte. Es bedeutete aber auch, Posten hart an den Kartenrand zu setzen und leider kam es bei allzu mutigen Sportlern, die zuviel Rand der Karte weggefaltet hatten, zum Übersehen und ärgerlichen Auslassen des Posten Nr. 1 am ersten Tag.

Wird man beim Foxoring deshalb zwar nicht gleich disqualifiziert, so ist doch die Chance auf einen Gesamtsieg über zwei Läufe, deren einzelne Ergebnisse summiert werden wie bei dieser Meisterschaft, bereits nach dem ersten Lauf vertan.


(Foto: DL1AQ)

Foxoringläufe können sowohl im 80m- wie auch im 2m-Band durchgeführt werden. Da jedoch vorwiegend 80m-Minisender im Umlauf bzw. aufgrund verfügbarer Bausätze leicht aufzubauen sind, beschränkt man sich in der Regel auf das 80m-Band. Die Deutschen Meister im Foxoring werden also an zwei Tagen über zwei Läufe im 80m-Band ermittelt. Somit ist der zweite Lauf nicht minder wichtig als der erste. Es wird zwar hier kein Jagdstart durchgeführt wie z.B. bei einer Fünftagefuchsjagd auf der letzten Etappe, oder bei einem Dreitage-OL. Dennoch muss man zusehen, den Vorsprung auf seine Verfolger mit dem zweiten Lauf auszubauen, oder umgekehrt den Abstand zu den vom ersten Lauf her vor einem selbst platzierten zu verringern. Keine leichte Aufgabe, denn bei Abständen im Bereich weniger bis einiger zehn Sekunden wird der psychische Druck doch spürbar.

Es gilt beim Foxoring allgemein freie Routenwahl. Häufig ergeben sich jedoch aufgrund der Postenanordnung vergleichbare Routen, weil z.B. die günstigste Strecke einfach offensichtlich ist. Wenn nur wenige Sender zur Verfügung stehen, hat der Bahnleger schnell ein Problem damit, die Bahn anspruchsvoll zu gestalten.

Vergleicht man die Ergebnisse vom ersten Tag dieser Meisterschaft, so findet man in den Kategorien die fast alle bis alle Posten anlaufen mussten, jeweils nur etwa eine Handvoll Läufer, die auf der gleichen Route unterwegs waren.
Die Postenverteilung ließ eine einfache Lösung des Routenwahlproblems nicht zu. Jedoch blieb am Vorstart noch die Zeit, sich eine sinnvolle Strecke auf die Karte zu zeichnen - man wurde rechtzeitig genug aufgerufen - die nötige Ruhe hierfür hatten aber nur wenige.

Der zweite Lauf bei dieser Meisterschaft führte dann aber zu verschwindend wenigen vergleichbaren Routen unter anderem dadurch, dass auch die Kategorie M21 drei der 20 ausgebrachten Sender auslassen sollte. Damit ergaben sich für die Läufer erhebliche Probleme, die in der Kartenmitte verbliebenen Posten sinnvoll in die Routenplanung einzubauen, die jeder sozusagen für sich und nur für sich allein gelöst hat. So kamen Laufstrecken (idealisiert) von etwa 7,1 km bis 8,0 km zustande, während es am ersten Tag bei drei Sendern mehr etwa 7,8 km bis 8,5 km waren.
Ein faszinierendes Ergebnis und ein Beleg für die sehr unterschiedliche individuelle Herangehensweise an den Wettkampf. Eine sehr wichtige Eigenschaft dieser immer wieder interessanten Sportart. Sie wird immer auch mit dem Orientierungslauf verglichen, stellt aber ganz andere taktisch zu lösende Aufgaben. Sicherlich etwas überraschend kam daher der deutliche Sieg einer OL-Sportlerin in der Kategorie D21.

Lediglich ein Teilnehmer nahm die Herausvorderung vollständig an, auch am zweiten Tag alle 20 Postenstandorte abzulaufen. Dies ist zwar auch kein Disqualifikationsgrund. Geärgert wird es ihn dennoch haben, denn die drei unnötigen Posten haben zu viel Zeit gekostet, die Platzierung wäre sonst sehr gut geworden.

Zum Rahmen einer Meisterschaft gehört ebenso die liebevolle Verpflegung der Aktiven im Zielbereich wie auch ein allgemeines Treffen und Austauschen am Abend zwischen den Wettkämpfen. Jemand der regelmäßig Peilveranstaltungen und Foxorings mit großer Beteiligung durchführt hat darin wohl seine Erfahrung und Dirk, DH1YHU, hat mit seinem Team, leckerem Kuchen + Kaffe oder Tee, Grillwurst und viel guter Laune für die Teilnehmer und deren Wohlbefinden bestens gesorgt.


Galina Krassowizkaja, D35, mit ihrer Trophäe (Foto: DF7XU)

Für die Meister in jeder Kategorie gab es am Ende zur Erinnerung an das Ruhrgebiet eine Trophäe, gefertigt aus Kohle und Stahl. Dieses schlichte wie einprägsame Symbol des Erfolgs mag immer wieder an das gelungene Wettkampfwochenende in den Hügeln von Wetter (Ruhr) erinnern.

Danke schön für Euer herzliches Engagement und die beiden wundervollen Foxoringwettkämpfe.

Christian, DL7APD


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