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ARDF-Funksportreferat

Deutscher Amateur-Radio Club e.V.

Als ARDF-Anfänger zum ersten Ranglistenlauf

von Pablo Sanz, DL7AIS

Seit 1982 mache ich Amateurfunk - da war ich 15. Erst vor drei Jahren, mit über 50, entdeckte ich das Amateurfunkpeilen. Seitdem habe ich an einigen Übungsläufen und Distriktsfuchsjagden in Berlin, Brandenburg, Thüringen und Sachsen teilgenommen sowie viele Gleichgesinnte kennengelernt.

Am 15. und 16. April 2023 war ich bei meinem ersten Ranglistenlauf (RLL) im brandenburgischen Schadewitz. 46 Aktive aus 13 Distrikten, sowie Tschechien und der Ukraine waren zu den für Jeden offenen Wettkämpfen angereist. Letzte Tipps erhielt ich von erfahrenen Fuchsjägern in der monatlichen „Offenen ARDF-Fragerunde“ auf https://treff.darc.de/. Mit meinem Bus konnte ich unmittelbar am Wettkampfgelände Quartier beziehen. Gegenüber kleineren Wettkämpfen war es nicht so sehr anders, nur gelten strengere Regeln: Man darf vor allem nicht vorpeilen, bevor man gestartet ist. Den Peilempfänger muss man deshalb vorher abgeben. Jede Startgruppe, die alle fünf Minuten ins Rennen geht, bekommt die Empfänger und die Karte des Wettkampfgeländes erst kurz vor dem Start. Das war neu für mich, ich musste dann in der Aufregung noch zweimal hin und zurück, den Rucksack abgeben, der zum Ziel transportiert wird, und den vergessenen Kompass holen.

Ab dem Start lief es wie immer - eine spannende Herausforderung aus mehreren Zutaten:

  • Morsesignale hören: welcher Sender ist das,
  • Peilen: Signalstärke und Richtung unter Berücksichtigung von benutzter Frequenz und Antenne ermitteln,
  • Bewerten: Einfluss von Gelände und Wetter ermitteln - es war sehr feucht,
  • Strategie: welche Reihenfolge, wann hören, wann schnell bewegen,
  • Karte und Kompass: die Orientierung und Kartenkontakt behalten, und dann noch möglichst schnell laufen.

Am Ende habe ich an beiden Tagen auf dem 2-m- und auf 80-m-Band alle vier geforderten „Füchse“ (Jüngere müssen fünf suchen) und das Ziel gefunden. Ich bin dabei mit der Zeit im Mittelfeld meiner Altersklasse (M50) gelandet, obwohl ich mich zwischendurch verlaufen hatte. Damit bin ich sehr zufrieden! Als Anfänger bin ich noch am Lernen, und auch am Optimieren meiner selbst gebauten Peilempfänger nach dem modernen Konzept von Nick Roethe, DF1FO (http://www.df1fo.de/)

Ich bin froh, dieses coole Hobby für mich entdeckt zu haben! Es ist nie zu spät, damit anzufangen. Und man kann einfach zu einem Termin kommen und mit einem Leihempfänger reinschnuppern. Nur bei Ranglistenläufen ist vorab eine Anmeldung über die Webseite des ARDF-Referats erforderlich (https://ardf.darc.de/contest/anmeldung.htm). Es sind zwei Stunden Zeit, um 6 bis 7 km in abwechslungsreicher Umgebung zu laufen. Das geht auch in gemütlichem Tempo. Dann sieht man auch mehr im Wald, wie z.B. an diesem Wochenende: Rehe, Wildschweine und dicht am Ziel einen echten Fuchs, der selbstverständlich unbehelligt seines Weges ziehen durfte.