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Berichte über ARDF-Aktivitäten

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2019

IARU-Region-1-Meisterschaft 2019

Neun Medaillen am zweiten klassischen Tag!

Ohne viele Worte: Mit vier Einzel- und fünf Mannschaftsmedaillen, darunter mehrmals Gold, gelingt dem DARC-Team ein herausragendes Ergebnis am zweiten klassischen Tag. Dabei waren die Witterungsbedingungen schwierig.

Einzel-Gold und drei weitere Medaillen auf 144 MHz

Beim ersten klassischen Wettbewerb am 5.9. haben die älteren Kategorien mit sehr widrigen Bedingungen auf 144 MHz zu kämpfen. Im DARC-Team sind dabei die Damen erfolgreich. Galina Krassowizkaja gewinnt mit großem Vorsprung die Kategore W60 und legt damit zugleich die Grundlage für Mannschaftsgold gemeinsam mit Ingrid Pomplun. Mannschafts-Bronzemedaillen erzielen die deutschen Damen in der W50 und in der W35. Mit Platz vier verpasst Anja Hilbert, DG0YS, nur knapp eine W35-Einzelmedaile.

Auf 3,5 MHz bestimmt allein die physische Kondition den Erfolg, und der schnellste Hauptklassen-Läufer ist für sieben Kilometer Luftlinie weniger als 40 Minuten unterwegs. Das Gelände hatte keine sehr großen Höhenunterschiede, aber Sümpfe haben 2-m-Peilungen so erschwert, dass es nur einem Teil der älteren Starter gelang, mit allen Sendern das Ziel in der Limitzeit von 150 Minuten zu erreichen. Überschattet wurde der Wettkampf von der Sorge um einen fehlenden ukrainischen M70-Läufer, der auch von professionellen Suchkräften mit Hunden nicht gefunden werden konnte, aber nach einer Übernachtung in einer leerstehenden Hütte selbst zum Hotel zurückfand. Ein weiterer M70-Läufer erlitt im Zielkorridor Kreislaufprobleme, erhielt aber zum Glück sofort professionelle ärztliche Hilfe. Die Siegerehrung wurde um einen Tag verschoben.

Nach einem wettkampffreien Tag steht am Samstag der zweite klassische Wettbewerb auf dem Programm.

Zweimal Bronze beim Sprint

Beim Sprint am 4.9. gelingt zwei Deutschen der Sprung aufs Podest. Galina Krassowizkaja läuft 23:47 Minuten und verschafft sich damit über vier Minuten Vorsprung auf die Viertplatzierte. Mit einem schnellen und fehlerfreien Lauf überrascht Kai Pastor, DG0YT, Teamkollegen und Konkurrenz. Als Drittplatzierter in der Kategorie M40 mit 17:43 Minuten trennt ihn nur eine halbe Minute vom Sieger.

Das Wettkampfgelände war wieder direkt beim Hotel, mit einem Startplatz zwischen Pistenbullys unweit des Ziels. Der Zuschauerposten (Zwischenziel) befand sich einen Kilometer entfernt, rund 50 Höhenmeter unterhalb des Ziels. Im ersten Teil lagen vier von fünf Sendern etwa auf einer Höhe und konnten mit hohem Tempo abgelaufen werden. Nach dem Zwischenziel führte ein kurzer Korridor auf einer Skibrücke über eine Straße. Die restlichen fünf Sender lagen links und rechts von schmalen Pisten- und Liftschneisen. Hier galt es, trotz des anstrengenden Anstiegs einen klaren Kopf zu behalten und die richtige Routenwahl zu treffen.

Silber beim Foxoring in der W21

Beim ersten Wettbewerb der EM, dem Foxoring, sichert sich Dianora Herashchenko eine Silbermedaille in der Kategorie W21. Sie benötigt eine Laufzeit von 28 Minuten und vier Sekunden für sieben versteckte Sender. Top-Ten-Platzierungen gelingen bei den Damen außerdem Inessa Cherniavsky (9. W35), Carola Stein (8. W50) und Brigitte Drews (9. W50), Galina Krassowizkaja (6. W60), Ingrid Pomplun (7. W60) und Alexandra Wanner (10. W60). Die besten Ergebnisse bei den Herren erzielen Alexander Hergert (8. M21) und Nikolaj Wanner (8. M50), Top-Ten sind außerdem Sergey Cherniavsky (9. M40), Bernd Höfner (10. M60) und Reinhard Hergert (9. M70).

Wettkampfgelände war das hochgelegene Wald- und Weidegebiet unmittelbar nördlich der Hotelanlagen von Rogla. Nach dem Start ging es zunächst über Weideflächen, die im Winter breite Lauflaufloipen bieten. Im mittleren Abschnitt des Wettkampfs gab es Sender nahe der Hotels oberhalb der Abfahrtspisten. Das Ziel befand sich schließlich im Auslauf von Skipisten. Nachdem morgens noch eisiger Wind über die Berge peitschte, hatte sich das Wetter schnell beruhigt, und die Teilnehmer konnten einen extra angeworfenen Vierer-Sessellift für den Rücktransport über das Wettkampfgelände hinweg ins Hotel nutzen.

Teilnehmer aus 22 Ländern. Für den DARC gehen 29 Teilnehmer an den Start, darunter drei Jugendliche. Es werden klassische Wettbewerbe auf 80 m und 2 m und 2 m, Sprint und Foxoring ausgetragen.

Nachlese

ARDF-Jugend-WM 2019

Von Kathrin Berse

Vom 30. Juni bis 4. Juli 2019 fanden im ukrainischen Winnyzja die Jugendweltmeisterschaften im Amateurfunkpeilen statt. Bei klassischen Wettbewerben auf 3,5 MHz und 144 MHz und einem Sprint traten insgesamt 90 Jugendliche aus 13 Ländern an, darunter (erstmals) sieben Teilnehmer aus China.

Bereits am Samstag, den 29. Juni hatte sich das DARC Jugendteam, bestehend aus Lisa Durm (Kategorie W14), Melanie Pastor und Lisa Harms, DO4LKH, (W16), Oscar Walter, DO2OMW, (M14) sowie Jugendtrainerin Kathrin Berse und den Besuchern Oliver Durm, Anne Walter und Linda Pastor in Kiew getroffen. Als offizieller Anreisetag zur Meisterschaft war der Sonntag angesetzt, aber mit gut drei Stunden Flug und kalkulierten fünf Stunden Busfahrt von Kiew nach Winnyzja, hat sich das Team für eine frühere Anreise entschieden. So blieb am Samstag Zeit für eine fast dreistündige private Stadtführung von Igor Lazarev, US0VA, in Kiew, um bereits erste Eindrücke vom Land zu erhalten.

In Winnyzja angekommen, konnte jeder ein sauberes im typischen osteuropäischen Stil eingerichtetes Einzelzimmer beziehen. Der Sonntagmorgen wurde genutzt, auf einer rund sechs Kilometer langen Tour die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abgelaufen.

Ab 15.00 Uhr stand der erste Peilertest in der Ukraine an. Das Training fand in einem 800 Meter vom Hotel entfernten, gut besuchten Park statt. Zunächst waren jeweils zwei 80-m- als auch 2-m-Sender aufgebaut. Nach gut einer Stunde wurde auf die 80-m-Sprint-Sender umgeschaltet. Die jungen Athleten konnten ihre Geräte testen, die Entfernungen überprüfen und Frequenzen markieren oder einprogrammieren. Kleine Schwierigkeiten gab es bei Lisa Harms, die mit ihrem 2-m-Empfänger nur einen Sender zum Testen anlaufen konnte, da die ebenso aufgebaute Bake den dahinter platzierten Sender übersteuert hatte.

Am Abend folgte dann die offizielle Eröffnung der Weltmeistschaft. Die Feier fand im Veranstaltungsraum des Hotels statt. Die Reden wurden kurz gehalten. Zu den Gästen gehörten auch ehemalige Olympia-Teilnehmer und -gewinner aus der Ukraine. Neben volkstümlichen Tanz und Gesang wurde auch eine moderne Paar-Akrobatik geboten.

Am nächsten Tag ging es zum 80-m-Classic-Wettbewerb in ein 35 km von Winnyzja entferntes Waldgebiet. Der Wald war recht offen und überwiegend gut belaufbar, manchmal störten jedoch Unterholz und kleinere Dickichte das schnelle Vorankommen. Als erste durfte sich Melanie auf den Weg machen, gefolgt von Lisa, Lisa und Oscar.

Im Ziel angekommen, ging es direkt mit der Auswertung der Läufe los. So erzählte Oscar, dass er bei einem Sender ein paar kleine Probleme hatte, aber in Summe es doch recht gut bei seinem ersten großen Lauf lief (Platz 12). Melanie hatte gleich zu Beginn Schwierigkeiten, die Entfernungen der Sender einzuschätzen, aber als die Routenwahl getroffen war, lief es auch bei ihr (Platz 15).

Für Lisa Durm war es der erste Lauf bei einer großen Meisterschaft, somit war die Aufregung vorprogrammiert - jedoch leider nicht die richtigen Frequenzen im Peiler: Da waren noch die Frequenzen aus dem Sprinttraining vom Vortag eingestellt. Hier verlor Lisa ein wenig Zeit, um die richtigen Einstellungen nachzuholen. Jedoch konnte sie mit Platz 10 am Ende mehr als zufrieden sein.

Lisa Harms war direkt nach dem Lauf nicht zufrieden. Sie hatte Probleme mit Sender Drei. Der Veranstalter bestätigte schließlich, dass der Sender für etwa fünf Minuten ausgefallen sei. Dies beeinflusste Lisa jedoch mindestens 15 Minuten. Nur ein weiterer Läufer war davon betroffen, und eine gewährte Zeitgutschrift von fünf Minuten konnte Lisas Nachteil nicht ausgleichen. Was für den betroffenen Slovaken einen Podiumsplatz bedeutete, ergab bei Lisa keine Veränderung in der Platzierung. Es blieb bei Platz 14.

Am nächsten Tag ging es mit dem Bus nur eine gute viertel Stunde an den Stadtrand von Winnyzja in einen Park. Dort fand der 80- m-Sprint statt. Auch hier war der Start gut vorbereitet und konnte pünktlich starten. So durfte sich als Erste um 10:15 Uhr Lisa Durm, 10:17 Uhr Melanie Pastor, 10:18 Uhr Oscar Walter und zum Abschluss aus dem deutschen Team Lisa Harms um 10:35 Uhr in die kürzeste Wettkampfform stürzen. Als Team Leader Kathrin Berse vom Start im Ziel ankam, war das gesamte deutsche Team schon dort. Die Gesichter strahlten: Mit den Plätzen Oscar 10., Lisa D. 7., Lisa H. 11. und Melanie 13. konnten wieder alle mehr als zufrieden sein. Im Ziel versorgte der Veranstalter die Teilnehmer mit selbstgemachter Limonade und ukrainischem Gebäck. Ebenso erhielt jeder Teilnehmer ein Eis, das bei den hohen Temperaturen gern genommen wurde.

Am Nachmittag stand noch eine Bootstour auf dem Pivdennyi Buh River im Programplan. Es blieb zunächst unklar, wohin die Reise führen sollte, nur ein Stopp zwischendurch war angekündigt. Mit zwei Booten ging es gut 45 Minuten stromaufwärts. Nach einer Kurve war dann ein „Hollywood“-artiger kyrillischer Schriftzug zu sehen. Die Ukrainer erklärten auf Nachfrage, dass es sich um ein beliebtes Ausflugsziel am Fluss für Picknick u.ä. handelte und der Schriftzug lediglich darauf hinwies, dass man dort kein Müll hinterlassen sollte. Die Jugendlichen hatten genug Energie, den steilen Hang zum Schriftzug zu erklimmen und die Aussicht auf den Fluss von dort zu genießen.

Für den Abend hatte der Veranstalter noch einen Programmpunkt organisiert, den Besuch des Roshen-Springbrunnen in Winnyzja. „Roshen“ ist ein lokaler Süßwarenhersteller. Der Springbrunnen ist fast 100 lang, 10 Meter breit und der höchste Wasserstrahl reicht bis zu 70 Meter in die Höhe. Der Springbrunnen zeigt jeden Abend eine Mulitmediashow mit Musik, Video (3D Effekt) und Lasern. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Springbrunnen in das Flussbett des oben genannten Flusses gebaut wurde.

Am letzten Tag stand der 2-m-Lauf an. Der zweite klassische Lauf fand im gleichen Gelände wie der 80-m-Lauf statt. Der Start war weiter nördlich gelegen, das Ziel war dasselbe. Der Start lief wieder reibungslos ab und auch im Ziel Bereich war alles bestens organisiert. Es gab keine Senderausfälle und so konnten sich alle mit dem Anfeuern der Athleten und Hochrechnen der Ergebnisse beschäftigen. So freuten sich am Ende alle über die folgenden Platzierungen: Oscar auf Platz 12, Lisa Durm auf Platz 11 und in der W16 Lisa Harms und Melanie auf den Plätzen 10 und 11.

Während des Wettkampfes wurde schnell klar, dass unsere einzige Mannschaft in der W16 eine kleine Chance auf den dritten Podiumsplatz hatte. Somit warteten alle ganz gespannt darauf, Melanie im Horizont der Zielgasse zu erblicken. Am Ende waren es leider 1 Minute 15 Sekunden, die die beiden Mädels von der gemeinsamen Medaille trennten. Jedoch war die Mannschaft zufrieden mit allen Leistungen, die erbracht worden sind!

Am Abend wurde genauso sportlich mit Musik, Tanzen und Essen die Meisterschaft beendet. Und wir freuen uns jetzt schon wieder auf die Jugendweltmeisterschaften im nächsten Jahr, die von 26. bis 30. Juni 2020 in Ajdovscina (Slovenien) stattfinden werden.

Teilweise Nichtwertung des Ranglistenlaufs vom 16.6. ☹

Beim Ranglistenlauf am 16.6. gab es nach einem Senderausfall während des Wettkampfs ungleiche Wettbewerbsbedingungen. Die Ausrichter bedauern das sehr und bitten dafür um Entschuldigung. Das Schiedsgericht hat sich nach Diskussion der Lösungsmöglichkeiten schweren Herzens dazu entschlossen, in den Kategorien, in denen Teilnehmer vom Senderausfall tatsächlich betroffen waren, keine Wertung vorzunehmen. Dort wird dieser Lauf auch nicht für die Rangliste zählen. Für das Peilmeisterdiplom sollen Teilnehmerpunkte vergeben werden.

Inzwischen ist eine Rangliste veröffentlicht, die die Wertung richtig abbildet, auch für Helferpunkte, und bereits das erste von drei Streichergebnissen berücksichtigt. Wer nicht nach Saarbrücken kommt, sieht damit seine endgültige Punktzahl. Alle anderen können sich noch um einige Punkte verbessern.


Veranstaltungswochenende

FUNK.TAG Kassel 2019 und Peilwettbewerb am AFZ

Zum FUNK.TAG Kassel gibt es am Samstag wieder einen Foxoring-Lauf bei den Messehallen. Am Sonntag startet der Distriktslauf Hessen am Amateurfunkzentrum des DARC (Foto).
Zum FUNK.TAG Kassel gibt es am Samstag wieder einen Foxoring-Lauf bei den Messehallen. Am Sonntag startet der Distriktslauf Hessen am Amateurfunkzentrum des DARC (Foto).