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Von technischen und schlauen Füchsen

Brotterode, Juni 2018: Zum zweiten Mal veranstaltete der Ortsverband Schmalkalden X32 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs e.V. (DARC) eine „Fuchsjagd“ für Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren. Ausgeschrieben war die Veranstaltung für Schülergruppen bundesweit.

von Joachim Kaufmann, DO2GIB, E-Mail: do2gib AT darc.de
Ortsverbandsvorsitzender X32 Schmalkalden

„Das erste Team bitte fertig machen – das zweite nimmt Aufstellung.“ Hochkonzentriert begaben sich Cornelius und Johann vom Martin-Andersen-Nexö Gymnasium in Dresden an den Start. Auf das Kommando „Los“ und flitzten die zwei Jungs in Richtung Wald. Ausgestattet waren sie mit Kopfhörern und einem Sender. Bei dem Peilsportwettkampf galt es, insgesamt vier Füchse zu finden. Und das möglichst schnell. Die Füchse waren freilich keine Tiere, sondern Sender. In Zweier- und Dreiergruppen traten Schüler von vier Einrichtungen an, um die beste Schule im Peilsport zu ermitteln.

Ganz besonders motiviert waren Alina, Kevin, Dennis und Noah von der Thüringer Gemeinschaftsschule in Trusetal. „Im vorigen Jahr hat ein Team unserer Schule gewonnen“, berichtete Alina und sprach insgesamt von einer coolen Aktion. Vor den Ferien komme so etwas ganz Recht. Außerdem wurde eine Nacht in Zelten, die am Inselbergbad standen, geschlafen. Die zweiten Amateurfunktage nämlich erstreckten sich auf gleich zwei Tage und waren bundesweit ausgeschrieben.

Gemeldet hatten sich fast 50 Kinder aus Dresden, Bettenhausen, Trusetal und Ruhla. „Die Stimmung bei uns ist prima“, erzählte Frank Erb, der die Schüler der Regelschule in Bettenhausen betreut. „Wir haben das Funken schon geübt“, verrieten Julian und Dominik und waren schon ganz gespannt auf den Wettkampf. Bennet vom Ruhlaer Gymnasium rechnete mit einer Stunde Wettkampf. Die meisten Teilnehmer hatten bislang noch nie etwas mit Peilsport zu tun.

„So schwer ist das gar nicht – wir hatten eine sehr gute Einweisung“, sagten die beiden Freundinnen Elisabeth und Lotta. Sie sind Schülerinnen der fünften Klasse des Ruhlaer Gymnasiums und ebenso wie Alina, Laura und Olivia ganz neugierig auf die Fuchsjagd. Die Fünf waren die einzigen Mädchen. „Bei einer tschechischen Fuchsjagd ist das genau andersrum – da überwiegen die jungen Damen“, meinte Thomas, DL8DXW, der die Dresdner Mannschaft begleitete. Von der Veranstaltung in Brotterode war er ganz angetan.

„Diese große Schülerfuchsjagd um die Welt ist schon eine Sensation“, meinte er und lobte die Organisatoren um Joachim, DO2GIB als Chef des Ortsverband Schmalkalden des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC). Altbewährt hatte er die Veranstaltung bestens vorbereitet und mit dem ARDF-Referat des DARC Distrikt Thüringen, Peter, DL1OHS und den Ortsverbände X37 Meiningen und X32 Schmalkalden des DARC e.V. versierte Partner gefunden. Unterstützung bekam er weiter von Heike Schläger von der Tourismus GmbH. Erika Groß und Jakob DM2AJK saßen am Start und notierten die Mannschaften. Niklas Fuchs sorgte für die Technik. Mit im organisatorischen Boot waren auch Feuerwehr und Bundeswehr, natürlich Sponsoren, das Inselbergbad und mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow hatte ein besonders Prominenter die Schirmherrschaft übernommen und sogar ein Grußschreiben geschickt.

Der Wettkampf im Peilsport war natürlich die Hauptattraktion. Dem voraus ging ein abwechslungsreicher Tag mit viel Aktion im Umfeld des Inselbergbades. Im Freien wurden mit Peter, DM1PL, Nando, DL1NOS und Steffen, DG0OSK, Bausätze und Baugruppen gelötet, die sogar mitgenommen werden durften. Verpflegung gab es umsonst. Grillabend und Lagerfeuer gehörten ebenso dazu. „Es ist wirklich alles top organisiert“, lobte DL8DXW.

Den Abend nutzte man, um rund um die Erde zu funken. „Hier stand eine riesige Antenne von Matthias, DL1AVA, Peter, DM1PL und Nando, DL1NOS “, berichtete Jannik von der Thüringer Gemeinschaftsschule in Trusetal. Und so war es ein Leichtes von Brotterode aus Grüße nach Dubai, Moskau, Ostrawa oder Italien zu senden.

Selbst die internationale Raumstation ISS sparte man nicht aus: Das Frage-Antwort-Spiel zwischen Alexander Gerst und Schülern aus Köln und Leverkusen verfolgte man auf der entsprechenden Frequenz mit. Zu verdanken war das den Dresdnern. Die sind ebenso wie die Kölner Einrichtung eine der Schulen, die mit dem deutschen Astronauten in Verbindung stehen. „Im Oktober dürfen wir ihm über Funk Fragen stellen“, erzählte Cornelius und freute sich schon auf dieses Ereignis.

Der zweite Grund, der das Dresdner Team zum Strahlen brachte, hieß Fuchsjagd. Der Sieg und den Wanderpokal sowie die damit verbundene Prämie von 250 Euro, die von der Generali Versicherung kamen, ging an die Sachsen. Sie hatten die beste Mannschaftsleistung gezeigt. Die schnellsten Einzelstarter allerdings waren die Trusetaler, die in der Mannschaftswertung auf Rang zwei kamen und sich über 150 Euro freuten. Den mit 100 Euro dotierten dritten Rang nahmen die Ruhlaer ein. Weiter bekam jeder Teilnehmer eine entsprechende Urkunde. Anwesend zu den Amateurfunktagen waren auch Funkkollegen aus der Partnerstadt von Brotterode-Trusetal, Bad Vilbel: Ralf, DK8FA, und Andreas, DL3ZAJ.

Für mich als OVV von X32 war es wieder eine gelungene Veranstaltung, deren oberstes Anliegen es ist, die Jugend für den Amateurfunk zu begeistern, um letztlich für entsprechenden Nachwuchs in den eigenen Reihen zu sorgen.

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