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Re: ARDF Regeln – Überlegungen zu fairen Bahnen

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Von Manuela Gütt (195.93.60.144) am July 06, 2005 at 21:56:42
als Antwort auf "ARDF Regeln – Überlegungen zu fairen Bahnen" von Rainer - DL5NBZ am June 21, 2005 at 08:17:18

Hallo Peilfreunde,
ich möchte mich nun auch an der Diskussion zu neuen Regeln beteiligen und einfach mal meine Erfahrungen von den sehr interessanten letzten tschechischen Wettkämpfen kundtun. Dabei kann ich es nur von der Seite des Wettkämpfers beschreiben.
Tschechische Langstreckenmeisterschaft auf 80m:
- 10 tx mit 30 sec Sendezeit auf einer Frequenz
- 5 tx mit normaler Kennung und 5 tx mit schneller Kennung
- in 5 Minuten hat man also alle 10 Sender gehört
- in den Kategorien wurden zwischen 6-9 Sender gesucht (bei mir waren es 7)
Fazit:
In den ersten 5 Minuten hat man Stress beim Hören und eintragen der Peistrahlen, da nur 30 sec Zeit bleiben. Eine Routenwahl gleich danach war für mich noch schwer festzulegen, hat sich dann in den nächsten 5-10 Minuten mehr oder weniger ergeben (sehr verbesserungswürdig !!!) Als Läufer kommt man schon mal durcheinander, ob man nun die schnelle oder langsame 1 gesucht hat. Beim nächsten ähnlichen Lauf habe ich dann die gefundenen Füchse abgestrichen, die ich auf dem Empfänger notiert hatte und so gut den Überblick behalten. Der Nachteil war, dass man nur 30 sec für einen Fuchs hat und dann wieder 5 Minuten auf ihn warten musste. Nicht nur mir ist es so gegangen, dass man bei 30 sec Sendezeit leicht die Sendung des aktuell zu suchenden Fuchs verpasst hat, da ja hintereinander 10 Füchse rumgepiept haben. Dann war der Frust natürlich groß, jetzt fast schon im Nahfeld 5 Minuten rumzustehen.

5-Tage-Fuchsjagd: 80m
- 10 tx senden parallel auf zwei Frequenzen mit 30 sec Sendedauer
- 5 tx mit normaler Kennung und 5 tx mit schneller Kennung
- in 2,5 Minuten haben alle 10 Füchse gesendet
- in den Kategorien wurden verschieden viele Sender gesucht
- 5 Minuten Vorpeilen am Start: alle Starter standen hintereinander mit Mindestabstand im Startkorridor; es konnte keiner beim Anderen abschauen

Fazit:
Eine sehr schöne schnelle Fuchsjagd mit kleinerem Routenwahlproblem. Durch das Vorpeilen entstand kein Stress wie bei der Langstreckenfuchsjagd. Man konnte alle Füchse in den jeweils 30 sec gut peilen, auf die Karte übertragen und seine Route festlegen, anschließend war Start. Ich hatte 7 Sender zu suchen, deren Abstände relativ kurz waren (vermute den Mindestabstand von 400m- vielleicht 500m?). Durch den kurzen Sendezyklus hatte ich keinen Leerlauf und konnte die Laufrichtung ständig korrigieren. An den Frequenzwechsel habe ich mich schnell gewöhnt. Man kann aber nicht alle Füchse, die man braucht ständig mitpeilen, da sie ja parallel senden und in der kurzen Sendezeit ein Frequenzwechsel und Peilen schwierig ist. Die Lage der Füchse war aber so, dass ich mich erst auf den einen und später auf den anderen konzentrieren konnte. Ein Nachlaufen ergab keinen wirklichen Sinn, da man sich voll auf seinen Lauf konzentrieren muss und keine Zeit zum Nachdenken bleibt, woher wohl der andere kommt und wohin er will.
Ein Reihenfolgefehler konnte durch sehr gute Laufleistung kompensiert werden.

5-Tage-Fuchsjagd: Ranglistenlauf auf 2m
- 8 tx, davon 3 schnelle auf einer anderen Frequenz, die parallel sendeten
- Sendedauer 1 Minute
- in den Kategorien wurde die übliche Anzahl Füchse gesucht also z.B. M21 5 Füchse, D 35 4 Füchse usw.
- dabei hatte keine Kategorie sich überschneidende Füchse sprich die schnelle und langsame 1 zu suchen und konnte somit alle jeweils relevanten Füchse mitpeilen
- einen Frequenzwechsel hatten auch nur die Eliteklassen und M 16, alle anderen blieben auf einer Frequenz

Fazit:
Für mich war es eine ganz normale Fuchsjagd. Man hat wenige Leute gesehen, da das Feld durch 8 Sender auseinander gezogen werden konnte. Diese Variante wäre wohl die einfachste Regeländerung. Es käme nur eventuell ein Frequenzwechsel hinzu, alles andere bleibt für den Läufer wie gehabt.

Gesamtfazit:
Am einfachsten scheint mir, die Senderanzahl auf 8 zu erhöhen und den Sendezyklus von einer Minute beizubehalten. Man sollte in den laufstarken Kategorien die zu suchende Senderanzahl um mindestens einen erhöhen, die Abstände zwischen den Füchsen nicht zu groß werden lassen, aber die Gesamtlaufstrecke nicht kürzen. Damitbleibt die Laufkomponente gleich stark wie bisher, aber durch mehr Sender erhöht sich der Peilanteil. Den meisten hat es mit den kürzeren Abständen und höherer Senderzahl gefallen. Selbst parallel laufende Sender zu suchen wären kein Problem, da 1 Minute für einen Frequenzwechsel und Peilen von 2 Sendern ausreichend sind. Alles eine Frage der Übung. Man sollte sie im Wald nur nicht unmittelbar hintereinander anlaufen müssen. Bei erhöhter Senderzahl wäre ein Pflichtposten denkbar. Bei der jetzigen Zahl wäre ein minütlicher Start der Kategorien sicher besser. Auch scheint mir bei OV und Distriktfuchsjagden 3 Sender mehr in den Wald zu setzen auch noch praktikabel. Anfängern könnte man dort vorerst einen Frequenzwechsel ersparen. Früher haben wir 5x die Frequenz gewechselt und es ging auch.
Bei 8 Sendern ergeben sich für die Auslegung sicher genug Streckenvarianten (scheint mir als Läufer zumindest so).

Bei 10 tx und 30 sec auf zwei Frequenzen in 2,5 Minuten ist ein Vorpeilen unumgänglich, sonst sammelt sich alles am Ende des Startkorridors, weil keiner so richtig weiß wohin zuerst. Da könnte ich mir dann auch gut einen Pflichtposten vorstellen, um auf dem Weg dorthin die Anfangspeilung zu machen. Müsste man auch mal testen.
Für 80m würde ein 30 sec-Zyklus ausreichen. Auf 2m ist dies aber nicht möglich. Eine Regeländerung, grundsätzlich 80m mit 30 sec-Zyklus und 2m mit 1-Minuten-Zyklus zu laufen, ist sicher (noch) nicht praktikabel, würde mir aber persönlich gut gefallen.

So viel von mir. Vielleicht schreiben die anderen 5-Tage-Teilnehmer auch noch über ihre Erfahrungen und Bedenken.
Ich jedenfalls bin bereit für Veränderungen und freue mich auch darauf.
Dann seid schön fleißig und tschüß bis zum nächsten Ranglistenlauf.
Eure Manuela



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