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Doppelsieg von Anja Hilbert bei der Tschechischen Meisterschaft in Jedovnice!

von Frank Lehmann, DL1DUK


Anja, DG0YS, Siegerin D35

Ein kleines Team von DARC–Sportlern nutzte auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit, bei der Tschechische Meisterschaft vom 15.-17. August mitzulaufen. Die Ranglistenläufe und Meisterschaften sind immer von hohem Niveau und hervorragend zur Vorbereitung auf die kommende WM in Korea geeignet. Man kann schon sagen, leider waren nur die WM-Teilnehmer der beiden Altersklassen D35 und M40 vertreten.

Die Wettkämpfe fanden etwa 25 km nördlich von Brno statt. Freitag war Anreisetag und abends Training bzw. Empfängertest. Auf 80 m lagen die Sender unter 3,6 MHz, aber auf 2 m waren die Füchse mit 145,200 MHz doch recht hoch in der Frequenz, was uns aber von der - Tage-Fuchsjagd schon bekannt ist und somit kein Problem für unsere Technik darstellt.

Die Wettkämpfe fanden an beiden Tagen auf beiden Bändern statt, wobei am ersten Tag die „reifere“ Generation der Fuchsjäger ab D35/M40 mit 80 m anfangen durfte. Am nächsten Tag wurde einfach getauscht. Zusammen mit einer Karte A3 im Maßstab von 1:15000 waren der Bahnlegung keine Grenzen gesetzt. Somit war auch jede Spekulation über eine Route nur von theoretischer Bedeutung. Das Niveau war etwa 550 m über NN und für diese Gegend typisch. Es gab viele Täler und Geländeeinschnitte von 20 m bis 50 m.

Die Auswertung wurde erstmals in Tschechien mit FjwW gemacht. Auf dem Ausdruck waren nur 3 Füchse gewertet und somit kenne ich weder Luftlinie noch Ideallaufstrecke. Aber unsere GPS-Systeme haben Laufstrecken vom etwa 11-12km aufgezeichnet.

Nachdem am Anreisetag das Wetter noch ab und zu Grund zur Hoffnung gab, wurden wir schon am Einschlafen durch Blitz und Donner gehindert. Das wecken früh übernahm dann auch nicht das vorsorglich gestellte Handy, sondern ein gleichmäßiges rauschen. Es regnete, wobei das Wort Regen manchmal schon fast geschmeichelt war. Die Temperaturen waren über Nacht auf 12 Grad gefallen, was sich auch den ganzen Tag nicht änderte.

Nach dem Frühstück ging es mit dem Bus zum Start. Glücklicherweise hörte der Regen auch fast auf und während des Wettkampfes war noch das beste Wetter des Tages. Das Ziel war direkt im Autocamp, wo sich auch unsere Unterkunft befand. Mit einer kleinen Verzögerung lief der Wettkampf auch an und wir starteten. Es waren alle Sender gut hörbar, die D35 durfte einen Fuchs weglassen und die M40 alle 5 suchen.

Die Sender waren auch schon mal aus 100m Entfernung zu sehen. Somit gab es keine Grüppchenbildung, und auch im Nahfeld steht keiner und wartet auf die nächste Sendung. Damit ist der Faktor Glück doch sehr minimiert. Brigitte, Christian und Frank kamen außerhalb der Medaillenränge zwischen Platz 5 und 11 an. Aber es gab auch Grund zur Freude. Anja Hilbert belegte bei dem laufbetonten 80 m Wettkampf mit knapp 15 min (!!) Vorsprung den ersten Platz. Wir feierten das am Nachmittag in Jacke und mit warmen Getränken.

Sonntags zum 2-m-Wettkampf schien dann ab früh die Sonne. Der Wald war noch sehr nass , was sich aber beim Peilen erstaunlich wenig bemerkbar machte. So gab es so gut wie keine Reflexionen. Geländebedingt hatte man Entscheidungen zu fällen, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Beispiel: Im Tal führt ein Weg etwa in Richtung Sender. Nebenan musste man über 3 Berge, konnte dafür aber von oben peilen. Wie würdet Ihr Euch entscheiden? Wir uns mehrheitlich für die sichere Variante. Aber damit gewinnt man eben auch nicht.

In unserer kleinen Gruppe waren wir uns alle auch einig, das hier Training fehlt. Man muss einfach mal ohne Wettkampfdruck mehrere Varianten durchspielen, um die entsprechende Sicherheit zu gewinnen. Training ist Training. Denn auch in Tschechien geht es für einige von uns um Ranglistenpunkte. So kamen auch wieder 3 Wettkämpfer zwischen Platz 5 und 10 ins Ziel. Einzig Anja schaffte es wieder aufs Treppchen und wie schon am Vortag auf Platz 1. Eine Superleistung!

Vielen Dank an dieser Stelle an Pavel Frana und allen Organisatoren. Es waren schöne und perfekte Läufe.