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Referat ARDF-Funksport

Peilseminar in Bastheim/Rhön, 14.-16.5.2005

Ohne eine gescheite Unterweisung und ohne regelmäßige Übung tut sich der Anfänger im Peilsport schwer. Bleibt der Erfolg aus, so kommt keine rechte Lust auf und das Hobby Amateurfunkpeilen bleibt eine kurze Episode.

So ist eines der Ziele des Peilseminars in Bastheim, Anfängern die ersten Schwierigkeiten beim Peilen zu erleichtern und den Spaß an der Fuchsjagd zu vermitteln. Weiter soll das Seminar dazu dienen, potenziellen Ausrichtern von Fuchsjagden auf Distrikts- oder Ortsverbandsebene, die Grundlagen für das Auslegen fairer und interessanter Laufstrecken zu vermitteln. Beide Seminarziele lassen sich prima miteinander verbinden, wenn die künftigen Ausrichter ihre Übungen gleich im Sinne der Einsteiger durchführen und zumindest einen Teil der Übungsbahnen, natürlich unter Anleitung, auslegen.

Die Bastheimer Umgebung ist beschaulich in blühende Rapsfelder auf sanften Hügeln eingebettet, am Rande des Orts liegt die Turnhalle, die dem ARDF-Funksportreferat zur Verfügung steht. Gerd, DG3NCL, kümmerte sich wie schon in den vergangenen Jahren um die Organisation der Unterkunft in der Halle und sorgte auch für die Vollverpflegung der Seminarteilnehmer, sofern sie dies wünschten. Dazu gehörte auch eine warme Suppe mittags im Übungsgelände, genau das Richtige zum Aufwärmen bei dem feuchten Wetter der ersten beiden Tage.

Für die neun Mädchen und Jungen, die zum Anfängerseminar gemeldet waren, wurde das Seminar dann zu einer drei Tage währenden Schule mit Erfolgs- und Aha-Erlebnissen, aber auch schwierigen Bedingungen, denn der Pfingst-Samstag startete mit Regen. Der Wald war zudem noch von den Tagen zuvor durchnässt, so dass es Überwindung kostete, nach Herzenslust den Peilstrahlen nachzulaufen. Am Samstag wurde mit einer Sternfuchsjagd aus zehn Sendern gestartet. Fünf 2m-Sender und fünf 80m-Sender in Abständen von etwa 200m bis 700m vom Zentralen Start- und Wechselpunkt entfernt. Die Einen konnten erste Erfahrungen im Abschätzen von Entfernungen sammeln und das Verhalten der Signale im Nahfeld eines Senders ausloten. Die Anderen hatten keine großen Entfernungen zwischen 'ihren' Sendern zurückzulegen und eine dritte Gruppe von Seminarteilnehmern konnte sich unter einem sportlich ambitionierteren Aspekt läuferisch beteiligen: ein Teil der DARC-Auswahlmannschaft nutzte die Gelegenheit für ein abschließendes Training vor dem ersten Ranglistenlauf der Saison. Dies, ohne den Anfängern Bahnen aufzuzwingen, die für sie nicht zu bewältigen gewesen wären.

Als Trainingsgelände stand der 'Schweinberg' zur Verfügung, eine abwechslungsreiche Waldfläche um eine zentrale Erhebung herum, zu der in 2003 eine gute OL-Karte für die damalige Jugend-EM aufgenommen wurde. Das Gelände ist groß genug, einen unerfahrenen Läufer an den teilweise recht dicht bewachsenen Hängen verzweifeln zu lassen. So wurde das Training auf die höheren Lagen 'beschränkt', was aber nicht wirklich eine Beschränkung war.

An den folgenden beiden Tagen wurde nicht nur das Wetter besser bis frühsommerlich, auch die Peilübungen bzw. Trainings-Fuchsjagden bekamen mehr Pfiff (man geriet außer Puste) und wurden anspruchsvoller. Dies motivierte die jungen Teilnehmer durchaus zu mehr Einsatz und dem unerwarteten Ehrgeiz, auch mal einen Sender mehr aufzuspüren, als vorgegeben. Kai,DH0NAZ, Micha, DL9GMB, und Rainer, DL5NBZ - unsere Trainer - nahmen die Mühe auf sich, den Leistungssportlern am Sonntagmorgen eine anspruchsvolle 2m-Bahn zu legen und für die Anfänger eine kurze 80m-Bahn dazwischen zu streuen. Unter Beteiligung der künftigen Ausrichter lief dies zeitlich ohne Probleme und bald schon war heller Aufruhr auf den größeren Wegen des Waldes.

Die 'Peilprofis' nutzten für sich dann nicht nur den 2m-Lauf als Tagestraining, sondern auch noch die kurze 80m-Bahn, um nicht gleich wieder auszukühlen und, ganz wichtig, auch einmal ohne Wettkampfstress das Nahfeldverhalten des eigenen Empfängers wieder und wieder zu checken. Da alle gut drauf waren, legten die Trainer für den späten Nachmittag noch einen Schmetterling aus drei 2m-Sendern und drei 80m-Sendern. Bei dieser verkürzten Art des Sterntrainings waren je ein Sender pro Band deutlich weiter entfernt als die anderen beiden - etwa einen km - was noch einmal zur besseren Abschätzung des Nahbereichs schulte.

Bestand der zeitlich größte Teil des Seminars aus dem Sammeln praktischer Erfahrungen, so ließ sich etwas Theorie nicht ganz vermeiden. Hierzu war dann nach dem Abendessen in einem Nebenraum der Turnhalle Gelegenheit. Auch die Unterhaltung kam im Anschluß an Rainers Vorträge nicht zu kurz. Im letzten Jahr bei der ARDF-WM in Tschechien und schon im Jahr zuvor bei den Region-3-Meisterschaften in Australien sind quasi professionell gestaltete Reportagen entstanden, die auf DVD verfügbar, eindrucksvoll den Ablauf solcher 'Großfuchsjagden' und den jeweiligen Rahmen schildern. Man sollte so etwas schon einmal gesehen haben, um z.B. über den Horizont einer Distriktsfuchsjagd hinaus zu blicken. Daran orientieren sollte man sich aber nicht.

Am Montag wurden die Bänder einmal mehr gedreht: eine lange 80m-Fuchsjagd und eine Einsteiger-2m-Fuchsjagd ließen die Teilnehmer das nunmehr herrliche Sommerwetter genießen und nocheinmal die Tücken des Geländes verinnerlichen. Natürlich wieder auf eine andere Weise als zuvor, aber am Ende macht die Summe der Erfahrungen die Abgebrühtheit im Wettkampf aus. Man darf sich nie zu früh auf eine Peilung verlassen, und man darf nie sich selbst aufgeben. Lieber den Faden langsam wieder aufnehmen, wenn man nicht mehr so recht weiter weiß, als ihn mit einer zu frühen Entscheidung ganz zu zerreißen.

Am Ende gingen zufriedene Gesichter auseinander. Neue Freundschaften wurden geknüpft und so ganz nebenbei eine junge Mannschaft von fünf Schülern zusammen gestellt, die den DARC bei den diesjährigen Jugend-Europameisterschaften in Karlovy Vary vertreten wird. Für dieses Unternehmen schon mal alles Gute und viel Glück!

Christian Drews, DL7APD


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Fotos: DL7APD